Vom großen München nach Odense [ˈoːð̞ˀənsə] auf Fünen in Dänemark. Nach mehr als 1.100 km, fast 15 Stunden Autofahrt, vielen Baustellen, einer äußert Fragwürdigen Umleitung durchs Brandenburger Hinterland und Durchquerung von mehreren Bundesländern waren wir am 25. September, Samstagabend um 18:30 Uhr endlich am Ziel – Odense V, unser zu Hause für die nächsten 2 Jahre. Gesehen hatten wir unsere Wohnung bislang nur auf ein paar Fotos, unsere Vermieterin kannten wir auch nur durch Emails und in Dänemark waren wir beide davor auch noch nicht. Vielleicht ein bisschen naiv und riskant, aber wir hatten Glück. Als wir die Eingangstür aufschlossen fielen gerade noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages durch die große Balkontür ins Wohnzimmer, sodass ich wusste, dass sich der Stress der letzten Tage und Wochen gelohnt hatte. Da war sie nun – unsere erste gemeinsame Wohnung, unglaublich hell und auch ohne Möbel fühlte ich mich sofort zu Hause.
Die nächsten Tage haben wir mit Möbel aufbauen, Kisten ausräumen und einräumen verbracht. Auch der Besuch im schwedischen Möbelhaus war natürlich Pflicht – für ein paar Möbelstücke, die wir nicht gebraucht gefunden haben und ein paar Kleinigkeiten für Küche und Bad. Generell haben wir versucht so viel wie möglich second hand zu kaufen; einen Teil hatte ich schon aus Deutschland organisiert und den Rest hatten wir uns am Sonntagvormittag zusammengesucht und dann am Abend alles abgeholt.
Unterwegs in Odense
Odense ist relativ klein und hat daher nicht so viele Sehenswürdigkeiten wie eine Großstadt, aber genau das ist es was die Stadt ausmacht. Die kleinen bunten Häuser im H. C. Andersen Quartier sind mein absolutes Highlight. Direkt neben dem neu gebauten H. C. Andersen Museum befindet sich dessen Geburtshaus und viele weitere süße Häuschen. Die meisten davon werden auch heute noch bewohnt und müssen sicher ein Vermögen wert sein.




Nicht weit davon entfernt ist die Fußgängerzone und die Sankt Knuds Kirche, eine der größten Kirche Dänemarks. Wie die meisten Häuser hier auch aus rotem Backstein, welcher in der herbstlichen Abenddämmerung besonders schön leuchtet.


5 wichtige Dinge, die wir bisher gelernt haben
- Fast jeder spricht Englisch – egal ob Postbote, Kassierer im Supermarkt oder bei den Behörden. Natürlich nicht immer perfekt, aber einfache Unterhaltungen sind auf jeden Fall möglich.
- Im Herbst regnet es fast jeden Tag und auf die Wettervorhersage ist kein Verlass. Regen, Sonnenschein, Sturm und wieder Regen wechseln sich hier ständig ab, sodass man seine Pläne besser nicht vom Wetter abhängig machen sollte.
- Schokolade und Süßigkeiten sind unglaublich teuer und kosten gerne mal das 3-4 fache als in Deutschland.
- Dänisch lesen und verstehen gelingt mit ein bisschen Übung, aber die Aussprache ist eine Katastrophe. Gefühlt lebt Dänisch nur von Vokalen und ohne Konsonanten, sodass momentan noch alles gleich klingt.
- Radfahren ist Volkssport – auch bei Regen und Sturm; daher ist die Radinfrastruktur sehr gut ausgebaut und man kommt mit dem Rad auch oft schneller von A nach B als mit dem Auto.
… und was wir noch erledigen müssen
- Bürokratie; auch wenn Dänemark zur EU gehört, gelten spezielle Regelungen, um hier wohnen und arbeiten zu dürfen. Eine CPR Nummer zu bekommen dauert ziemlich lange und solange wir diese nicht haben, können wir kein Konto eröffnen und viele andere Dinge
- die Basics auf Dänisch lernen und verstehen lernen
- Freunde finden
Unser erster Monat war nicht immer perfekt, stressig und anstrengend, aber den Schritt zu wagen und aus München wegzuziehen hat sich gelohnt.
Das sieht wunderschön aus 😍 Ich war bisher 1× in Odense, habe es aber gar nicht mehr so schön in Erinnerung. Wie seid ihr auf den Ort gekommen und wieso dann entschieden auszuwandern? Finde es bewundernswert und wünsche euch eine wundervolle Zeit dort 😊